Mit dem Sprinter durch die Pyrenäen

Oktober 18, 2023
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Oktober 18, 2023 vanessa

Mit dem Sprinter durch die Pyrenäen

Unsere Reise durch die Pyrenäen über die Schweiz, Frankreich und Spanien

Hallo zusammen, mein Name ist Hubert und ich bin der Entwickler von VanEssa mobilcamping und VanEssa Camper. Mein reguläres Reiseziel ist Sardinien, da ich den Wassersport und den Strand zum Entspannen liebe.

In diesem Jahr wollte ich aus meiner Komfortzone heraus und habe mich daher zusammen mit meiner Lebensgefährtin Uschi und einem befreundeten Paar entschieden, eine Reise über die Pyrenäen zu starten. In diesem Beitrag möchten wir euch einen Einblick in unsere Reiseroute geben. Viel Spaß!

Schweiz

Mitte Juni 2023 starteten wir in Schaffenhausen, wo wir uns mit unseren Freunden trafen. Die erste Nacht verbrachten wir direkt am Parkplatz Schloss Laufen. Dieser bietet von 19:00 Uhr bis 9:00 Uhr morgens die Möglichkeit zu übernachten und freien Zugang zum Rheinfall. Wer in dieser Gegend unterwegs ist, sollte sich diesen beeindruckenden Wasserfall als einen der drei Größten in Europa auf keinen Fall entgehen lassen.

Am nächsten Tag brachen wir über den Grimsel Pass in der Schweiz auf. Auf dem Weg war eins unserer Highlights die Gelmerbahn, eine der steilsten Zahnradbahnen, die uns an einen wunderschönen Bergsee brachte. Früh dran sein lohnt sich hier, da nach Auskunft gegen nachmittags die Tickets knapp werden könnten.

Weiter ging es für uns über den Furka Pass, hoch um Rhone Gletscher. So nah wie hier kommt man in Europa keinem Gletscher (Achtung: Eisgrotte wird ab 17 Uhr geschlossen), zurück über den Simplon Pass mit einem Abstecher zu Freunden.

Frankreich

Nächster Halt war die Hochebene in Valensole. Die Lavendelfelder dort sind zur Blütezeit einfach wunderschön. Denkt auf euren Reisen immer daran, die Natur auf euch wirken zu lassen und sich für solche Anblicke genügend Zeit zu nehmen. Hier gibt es außerdem ein süßes, kleines Lavendelmuseum, in dem auch leckeres Essen angeboten wird.

Dann ging es schon nach Hyères. Wer auf seiner Reise genügend Zeit hat, sollte sich das kleine Städtchen und die Halbinsel auf keinen Fall entgehen lassen. Um die Halbinsel führt ein kleiner Wanderpfad, der einen an wunderschöne Buchten mit türkisfarbenem Wasser bringt. Wer auf der Lagune unterwegs ist, sieht mit ein wenig Glück sogar Flamingos.

Spanische Pyrenäen

Nächster Halt war die mittelalterliche, restaurierte Altstadt Ainsa mit ihrer wunderschönen Castillo de Ainsa. Direkt vor dem Castillo gibt es einen großen Parkplatz mit der Option über Nacht stehen zu bleiben.

Von dort aus in Richtung Boltana durch die Berge fuhren wir auf einer kleinen Bergstraße. Mitte Juni erstrahlen dort die Berge im gelben Blütenmeer.

Es ging weiter zum Bergdorf Agüero. Dies beeindruckt vor allem durch ungewöhnliche Bergformationen, den „Mallos de Agüero“. Wenn man sich abseits der Touristenroute wagt, entdeckt man zudem wunderschöne Wander-, Mountainbike- und Kletterrouten. Und wer zur richtigen Zeit unterwegs ist, kann hier mit etwas Glück sogar Geier beim Nisten beobachten. Weitere Highlights: Der Mallos de Riglos sowie der Stausee bei Presa de la Pena! Ein Stopp lohnt sich auf jeden Fall.

Hier entschieden wir kurzerhand die Offroadstrecke zu umfahren und machten uns auf den Weg Richtung Santa Maria de la Pena zum wunderschönen, türkisfarbenen Stausee Aragon. Über Yesa ging es weiter zur größten Halbwüste Europas, im Süden der Provinz Navarra.

Ein absolutes „Must-Seen“: Baradenas Reales. Die Landschaft wirkte auf uns einfach surreal aufgrund der ausgetrockneten Flussbetten und seiner bizarren Bergformationen. Aber Achtung! Da es sich hier um ein Naturschutzgebiet handelt, darf man sich nur tagsüber darin aufhalten.

Wir sind von Nähe Alera aus in die Wüste gefahren bis nach Arguedas. Aufgrund des vorangegangenen Starkregens, waren die Straßen teilweise weggeschwemmt. Ohne unser höhergelegtes Fahrzeug und einem Allradantrieb wäre die Route für uns unmöglich gewesen. Es gibt aber auch andere Zufahrtsmöglichkeiten, die gut mit dem PKW zu fahren sind.

Zwischendurch machten wir noch einen kurzen Stopp in Arguedas. Hier gibt es Höhlenwohnungen, die zum Teil sogar noch bewohnt werden. Sehenswert!

Anschließend machten wir uns über Pamplona, die Stadt des Stierkampfes, langsam auf in Richtung Atlantik. Ursprünglich wollten wir bis Portugal reisen, doch die spannenden Zwischenstopps und die knapper werdende Zeit ließen uns die Entscheidung treffen, dass wir lieber noch ein paar entspannte Tage ohne große Fahrstrecken genießen möchten.

Frankreich Atlantikküste

Wir besichtigten noch die Orte Biarritz und Bayonne, die für meinen Geschmack etwas zu touristisch sind.
Über die Atlantikküste ging es Schritt für Schritt hoch bis Soulac sur Mer, einem kleinen, malerischen Ort, der uns sehr gut gefallen hat.
Wer Strandwanderungen liebt, kommt an der Atlantikküste auf jeden Fall auf seine Kosten.

Von Biarritz bis über Bordeaux gibt es Sandstrände und Meer, soweit das Auge reicht (zum Schwimmen eher weniger geeignet). Dazwischen gab es noch ein wunderschönes Reiseziel, die Dune de Pilat. Es handelt sich um die größte Wanderdüne Europas und wer den Aufstieg meistert, wird mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt.

Die Stadt Bordeaux, eine Universitätsstadt im Südwesten Frankreichs, solltet ihr euch auch nicht entgehen lassen. Es ist eine sehr schöne, historische und trotzdem lebendige Stadt. Das Tagesticket für die Tram mit einem Preis von 5 Euro lohnt sich definitiv, da alle Sehenswürdigkeiten angefahren werden. Sein Auto sollte man besser außerhalb des Stadtzentrums parken.

Unser Nachhauseweg führte uns über die Vulkanberge, Nähe Lyon. Leider hat es geregnet, sodass es ohne einen Stopp weiter ging.
Unser letzter Halt war der Genfer See bei Lausanne. Hier übernachteten wir auf einem netten Hippiecampingplatz direkt am See. Dann ging es nach einem kurzen Stopp in Zürich auch schon nach Hause.

Unser Fazit

Wir wurden einmal wieder überrascht, wie viel Schönes Europa zu bieten hat. Auch die Vielseitigkeit, die uns auf unserer Reise geboten wurde, war einfach fantastisch.

Reisen ist definitiv kein Erholungsurlaub. Überlegt euch vor eurem Urlaub unbedingt, wie viel Erholung und wie viel „Input“ ihr euch von eurer Reise erwartet. Wir haben uns dieses Mal bewusst für viel Programm entschieden und sind damit sehr glücklich, aber müde zu Hause angekommen. Ein paar Tage Urlaub vom Urlaub schaden im Anschluss an eine solche Reise nie.

Benützt öfter mal kleine Straßen anstatt der Autobahn. So entdeckten wir oft die kleinen, feinen und doch sehenswerten Fleckchen und lernen die Kultur und das Land besser kennen.
Mutet euch auch keine zu großen Entfernungen zu. Dabei werden oft die schönsten Plätzchen übersehen.

Und noch ein kleiner Tipp: wer gerne weniger Trubel möchte, sollte vor dem 14. Juli durch Frankreich reisen, da nach dem Nationalfeiertag dort die Ferien beginnen.

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in unseren spannenden Road-Trip geben und vielleicht den ein oder anderen inspirieren, diese wunderschöne Gegend selbst zu bereisen. 

Ganz viel Freude dabei, Hubert und Uschi.